Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Hof bereits im Jahr 1440. Ab dem 17. Jahrhundert wurde das Rauchstubenhaus als „Ramerlhof - eine Hube in Edelschachen“ geführt. Der Hof gehörte bis 1848 zur Herrschaft Stadl bei St. Ruprecht an der Raab. 1823 bestand der Besitz aus Grundstücken im Ausmaß von rund 50 Joch. Dazu gehörten auch eine Hausmühle und ein Dörrofen.
Die Jahreszahl 1725 im Trambaum des Stüberls deutet auf einen Um- bzw. Zubau des Hauses hin. Bis 1967 war dieses Haus noch als Rauchstube bewohnt. Durch die Bemühungen von OSR Otto Schmölzer wurde das historisch so wertvolle Gebäude 1968 von der Marktgemeinde Anger gekauft, saniert und als Heimatmuseum gestaltet.
Betritt man die rauchgeschwärzte Stube, meint man die Zeit sei stehen geblieben. Ein wenig Asche auf der offenen Feuerstelle mit dem schwarzen Kochgeschirr, der Mostkrug auf dem klobigen „Jogltisch“, dahinter der Herrgottswinkel, ein Tafelbett und die Wiege vermitteln den Eindruck als sei die Familie gerade nicht zu Hause.
In dieser Stube spielte sich dennoch fast das gesamte bäuerliche Leben ab. Gemeinsam wurde hier gebetet, wurden die Mahlzeiten eingenommen, die Arbeit besprochen, die Sorgen und Nöte der Bauersleute und ihrer Dienstboten erlebt, aber auch die freudigen Ereignisse gefeiert.
Im Stüberl, im Vorraum (“Labn“) und in den Räumen im Dachgeschoß befinden sich Werkzeuge und Geräte welche die Bergbauern bei ihrer mühsamen Arbeit in Haus, Hof und Wald benötigten. Auch Werkzeuge für die Störhandwerker geben Zeugnis über die damalige Arbeitsweise.
Heute ist das Rauchstubenhaus Ausflugsziel, Fotomotiv und Geheimtipp für zahlreiche Film- und Fernsehaufnahmen.
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